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Erich Kästner


Transgender nach Notfall im Krankenhaus

Ziel der Initiative
Was bisher geschah ...



Ziel der Initiative
Die Initiative „Transgender in Krankenhäusern“ will helfen, in Krankenhäusern Unsicherheiten zu begegnen, die im Notfall mit Menschen mit nicht eindeutiger Geschlechtszugehörigkeit auftauchen können.
Ziel ist es, den Behandlern, dem Pflegepersonal aber auch Betroffenen zu helfen, sicher und ohne Berührungsängste miteinander umzugehen.

Die Initiative wird unterstützt von der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Folgender Text wurde in Form einer Präsentation einigen Entscheidern in Politik und Medizin gezeigt:


Einleitung
Der Begriff „Transgender“ beschreibt Personen, deren gezeigtes oder gelebtes Geschlecht von ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht abweicht.
Als „Transsexuelle“ werden üblicherweise die Personen aus der Gruppe der Transgender bezeichnet, die sich durch ihren Leidensdruck zu medizinischen Maßnahmen zur Anpassung an ihr Wunschgeschlecht veranlasst sehen. Statt „transsexuell“ bevorzugt TXKöln (und auch zunehmend die Fachliteratur) jedoch den Ausdruck „transident" oder „transgeschlechtlich“, denn ob man sich als Frau oder Mann fühlt ist eine Sache der Identität und nicht der Sexualität. "Die Silbe "sex" wird im Deutschen im Wesentlichen mit geschlechtlichen Handlungen in Verbindung gebracht, worum es trans Personen jedoch nicht geht. Kurz gesagt: Es geht darum wer man ist und nicht wen man liebt.

Die Problematik
Besonders angreifbar sind transidente Menschen in der Phase ihrer Angleichung an das Wunschgeschlecht, also in der Zeit, in der ihre Geschlechtszugehörigkeit als nicht stimmig von der Umwelt wahrgenommen wird.
Dieser Übergang geschieht nicht von heute auf morgen, sondern kann viele Jahre in Anspruch nehmen.
In dieser Zeit begegnet man beispielsweise Männern ohne Bart und einer hohen Stimme, da die Stimme den Stimmbruch noch nicht durchlebt hat. Oder man trifft eine große Frau mit Bartschatten und tiefer, männlich wirkender Stimme. In beiden Fällen wirkt der Anblick auf unbeteiligte und unwissende Mitmenschen oft befremdend und verunsichernd. Manche geben sich mit einem Lächeln zufrieden. Andere Mitmenschen bekämpfen ihre Unsicherheit den transidenten Personen gegenüber mit Mobbing, Ausgrenzung und Aggression bis hin zu seelischer oder körperlicher Gewalt.

Leider verwechseln viele Menschen Transfrauen mit „Männern in Frauenkleidern“ oder Travestiekünstlern, wie sie die Medien gerne darstellen.

Transidente Menschen dagegen meiden im Allgemeinen die Medien, weil sie in ihrem späteren Leben nach der Übergangsphase ungern auf die Transidentität reduziert werden möchten.

Wir haben etliche Rückmeldungen darüber erhalten, dass diese Unsicherheiten auch in Krankenhäusern bestehen. Nicht jedes Pflegepersonal kann mit diesen Uneindeutigkeiten umgehen. Manche zeigen diese Überforderung durch einen nicht professionellen Umgang mit der trans Person. Auch Besucher von Kranken in Mehrbettzimmern äußern verschiedentlich Unverständnis darüber, wieso denn der „Mann“ in einem „Frauenzimmer“ läge. Hier wäre ein freundliches Gespräch des informierten Pflegepersonals mit den Besuchern hilfreich.

Nicht jeder transidente Mensch geht den Weg zur weitestgehenden Angleichung bis zum Schluss, denn die möglichen medizinischen Eingriffe bergen viele Risiken. So bestimmen z.B. der Gesundheitszustand, das Alter und die persönlichen Risikofaktoren, ob sich ein Transmensch einer geschlechtsangleichenden OP unterziehen kann bzw. will. Viele möchten zur Linderung ihres Leidensdruckes nicht den Weg bis zur letzten Konsequenz gehen, sondern entscheiden immer wieder neu, ob sie den momentanen Status leben können oder ob sie weitere Maßnahmen ergreifen müssen bzw. können.

Die rechtliche Situation
Diese vorsichtige, sinnvolle und letztlich auch für die Gemeinschaft der Krankenversicherten kostensparende Vorgehensweise wurde am 11.1.2011 durch das Bundesverfassungsgericht gewürdigt, indem es entschied, dass eine Transfrau auch ohne geschlechtsangleichende Genital-OP personenstandsrechtlich als weiblich anerkannt werden kann. Vor dem 11.1.11 war aufgrund des bis dahin geltenden „Transsexuellengesetzes (TSG)“ eine GAOP zwingend notwendig, um auch rechtlich als weiblich eingestuft werden zu können.
Bei Transmännern war die Situation weniger rigide, da die Operationstechniken zum Aufbau eines männliches Geschlechtsorgans noch nicht so weit fortgeschritten waren, als dass sie ein in jeder Hinsicht funktionierendes Organ produzieren konnten. Die Entscheidung des BVG sagt im Wesentlichen:

„Eine geschlechtsumwandelnde Operation stellt eine massive Beeinträchtigung der von Art. 2 Abs. 2 GG geschützten körperlichen Unversehrtheit mit erheblichen gesundheitlichen Risiken und Nebenwirkungen für den Betroffenen dar. …. Die unbedingte Voraussetzung einer operativen Geschlechtsumwandlung nach § 8 Abs. 1 Nr. 4 TSG stellte eine übermäßige Anforderung dar, da sie von Transsexuellen verlangt, sich auch dann dem Eingriff auszusetzen und gesundheitliche Beeinträchtigungen hinzunehmen, wenn dies im jeweiligen Fall nicht indiziert und für die Feststellung der Dauerhaftigkeit der Transsexualität nicht erforderlich ist.“

Die Konsequenzen
Was ergibt sich aus dieser Rechtslage? Verzichtet eine Transfrau aus den oben erwähnten Gründen auf eine geschlechtsangleichende Genital-OP, ist sie rechtlich trotzdem eine Frau und muss so behandelt werden. In unserer in dieser Hinsicht relativ fortschrittlichen Gesellschaft gibt es also schon jetzt Frauen mit Penis und Männer mit Vagina. Geschlecht ist nicht mehr an die rein äußerlichen Geschlechtsmerkmale gebunden.
Ist ein Krankenhausaufenthalt planbar, so kann die Situation im Vorfeld mit den Verantwortlichen im Krankenhaus besprochen werden. In fast allen Fällen lässt sich so im Vorfeld ein für beide Seiten akzeptables Miteinander gestalten.
Problematisch dagegen sind Fälle, die nicht planbar sind: z.B. Notfälle. Zur Vorbereitung dieser Fälle laden wir alle Verantwortlichen zum Dialog über folgende Fragen ein:

Wie können sich trans Personen, die körperlich nicht eindeutig sind, auf solche nicht planbaren Situationen vorbereiten?

Wie kann sich das Krankenhauspersonal auf solche Patienten und Patientinnen vorbereiten und einstellen?

Sollten Sie selbst in einem Krankenhaus für dieses Thema verantwortlich sein, würden wir uns über einen Kontakt freuen.



(C) Sophie Sänger


Stand Ende 2021

Die Kölner Kliniken sind sensibilisiert.
Es wurden mehrere Workshops in Pflegeschulen durchgeführt.

Die Bedürfnisse von trans - und inter Personen werden zunehmend in NRW und bundesweit wahrgenommen.

Beispiele:
NRW: Projekt Intrahealth der FH Dortmund
Hamburg: Projekt "GeLebt" (Gesundheitsförderung in Lebenswelten von trans Menschen)

Zu empfehlen ist folgende Publikation: "Trans & Care" ISBN: 978-3-8376-4599-6

Trans & Carer



30.7.2018
Uni-Klinik Köln: Auf Anregung von Frau Lux: Gespräch mit Prof.Dr.Schönau und Dr. Braun in der Kinderklinik der Uniklinik Köln.
Ziel war ein Kennenlernen mit dem Ziel, auch die Situation von jugendlichen trans Personen zu verbessern und die notwendigen Infos in den Lehrstoff der Pflegeausbildung zu übernehmen.

30.7.2018
Uni-Klinik Köln: Auf Anregung von Frau Lux: Gespräch mit Prof.Dr.Schönau und Dr. Braun in der Kinderklinik der Uniklinik Köln. Ziel war ein Kennenlernen mit dem Ziel, auch die Situation von jugendlichen trans Personen zu verbessern und die notwendigen Infos in den Lehrstoff der Pflegeausbildung zu übernehmen.

6.6.2018
Unter der Leitung des Pflegedirektors der Kölner Kliniken Marcus Huppertz fand in der Aula der Rehanova eine Weiterbildung für die Leiter und Leiterinnen der Pflegeeinrichtungen statt. Dort hatte ich die Gelegenheit, eine knappe Stunde die Initiative zum Abbau von Unsicherheiten mit Unterstützung einer Präsentation vorzustellen.
Mein Ziel war es darzustellen, dass die Unsicherheiten hauptsächlich kulturell bedingt sind.
Ein weiteres Thema waren die aktuell gültigen Gerichtsentscheidungen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Pflege von trans Personen.

Sollten diese Infos an die ca. 1800 Pflegemitarbeiter der Kölner Kliniken weiter getragen werden, so war diese Stunde ein voller Erfolg.

Kurz nach dieser Präsentation wechselte Herr Huppertz nach München. Schön, dass er die Infos mit dorthin nimmt.

17.5.2018
Uni-Klinik Köln: Gespräch mit Pflegedirektorin Frau Vera Lux, um die weitere Möglichkeiten in der Uniklinik zu entwickeln.

21.2.2018
Initiiert durch den Sozialdezernenten der Stadt Köln, Herrn Dr. Rau, fand ein Fachgespräch zum Thema statt. Ort: Gebäude der RehaNova in Köln-Mehrheim

Anwesende: ca, 30 Personen, darunter: Dezernent Dr. Rau, Frau Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, Prof.Dr.Bertil Bouillon, Prof.Dr. Horst Kierdorf, Frau Vera Lux, Pflegedirektorin der Uniklinik Köln, Martin Mross, Pflegedienstleitung, einige trans Personen, weitere Krankenhaus-Verantwortliche.

Vortragende:
Dr.Rau: Grußworte
Sophie Sänger: Vorstellung der Initiative
Ramon Koremann: Vorstellung seiner Studie
Dr.Hagen Löwenberg: Sichtweise aus psychotherapeutischer Sicht und Darlegung neuer Richtlinien.

Ergebnisse u.a.: die Verantwortlichen der Kliniken Köln erkennen die Notwendigkeit, durch Informationskampagnen Unsicherheiten im Umgang mit trans Personen abzubauen. Sie werden Flyer und Plakate zum Thema erstellen und in den Stationen auslegen.
März 2017
Befragungen von Gruppen von trans Personen durch Herr Koreman im Rahmen seiner Masterarbeit. (Ramon Koremann: stellv. Pflegedirektor des St.Augustinus Krankenhaus, Düren)
August 2016
längere Verzögerung aufgrund des Wechsels von H.Koremann von Köln nach Düren.
Neuplanung der Aktivitäten
23. Oktober 2015
Treffen bei TXKöln.

Ergebnisse:
Nach einer ausführlichen Diskussion über fast 2 Stunden haben wir voneinander gelernt.
Wir bei TXKöln haben verstanden, dass sich das die Beziehung zwischen dem Pflegepersonal und einem Transgender-Patient nicht auf die Zimmerwahl beschränkt.
Auch der Umgang mit der notwendigen Körpernähe im Rahmen der Pflege muss besprochen werden. Beim Pflegepersonal muss dafür ein Bewusstsein geschaffen werden, das sich am besten in Form von Fortbildungen schaffen lässt.

Als nächstes wollen wir klären, auf welchem Level und wie detailliert diese Fortbildung geschehen sollte.
Dazu wird er bis Ende 2015 zwei Fragebogen entwerfen: einen für die trans Personen und einen für das Pflegepersonal.
Die Erfassung der Vorstellungen, Gefühle und Ängste werden anonym ausgewertet und dienen so als Grundlage für eine Evaluation.

Ziel ist es, zeitnah eine Vorgehensweise zu finden, die beiden Seiten gerecht wird.
September 2015
Treffen im Krankenhaus Köln-Holweide mit der Gleichstellungsbeauftragten und dem Leiter der Notfallaufnahme Herrn Koreman. Er zeigt sich sehr interessiert und äußert den Wunsch, an einem Treffen von TXKöln teilzunehmen, um sich noch mehr in das Thema einarbeiten zu können.

Bürgermeisterin Frau Scho-Antwerpes unterstützt die Initiative.
3. Juli 2015
Treffen im Stadthaus Köln-Deutz, Anwesende: Sozialdezernentin Frau Reker, Gleichstellungsbeauftragte Frau Valhaus, TXKöln-Vorsitzende Sophie Sänger.
Besprochen wurde die Situation und die Ziele der Initiative. Frau Valhaus sagt zu, die Möglichkeiten im Krankenhaus Holweide zu sondieren.
Mai 2015
Die Kölner Sozialderzernetin Frau Reker sagt zu, aufgrund ihrer Kontakte als Aufsichtsratmitglied der Kölner Kliniken erneut nachzuhaken.
Es wird ein Kontakt zur Gleichstellungsbeauftragten der Klinik Holweide hergestellt.
Februar 2015
Das Thema wird erneut besprochen. Alle Mitglieder der Stadt-AG unterstützen die Initiative. Auf Vermittlung der Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes wird ein Kontakt zum Geschäftsführer der Kölner Kliniken GmbH hergestellt.
Leider erfolgt keine Rückmeldung.
Januar 2015
Erstellung einer "Notfallkarte", die im Falle, dass sich der Patient nicht äußern kann, seine Situation und seine Wünsche mitteilt.
Vorstellung der Karte und Diskussion bei TXKöln.
Juli 2014
Auf einem Treffen der Hygiene-Fachleute aller Kölner Krankenhäuser wird die Präsentation ca. 80 Personen vorgestellt, mit der Bitte, diese Initiative in ihre Krankenhäuser zu tragen.
Wie vermutet, funktioniert diese Massenansprache nicht. Rückmeldungen gab es bis Ende 2014 keine.

Ab jetzt ist das Thema "trans Personen im Krankenhaus und Pflege" ein regelmäßiges Thema bei den Sitzungen der Kölner Stadtarbeitsgemeinschaft LST.

März 2014
Die Initiative wird der Kölner Stadt-Arbeitsgemeinsachft LST vorgestellt.
Zum Thema wird zur nächsten Sitzung die Leiterin des Gesundheitsamtes eingeladen.










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